Myome

Kein Grund zur Panik

Von Nadine Effert · 2014

Nahaufnahme eines Bauches mit einem Ultraschallgerät
Bei einer Ultraschalluntersuchung kann der Arzt Myome erkennen.

„Sie haben eine Geschwulst in der Gebärmutter“: Vor nicht allzu langer Zeit bedeutete diese Diagnose des Gynäkologen, dass die Gebärmutter entfernt werden muss. Doch heute gibt es Alternativen, um den gutartigen Tumoren ganz ohne Skalpell den Garaus zu machen. Zum Beispiel, indem man sie verhungern lässt.

Sie ist Sinnbild der Mutterschaft und des heranreifenden Lebens: die Gebärmutter. Muss sie entfernt werden, ist das für die meisten Frauen ein einschneidendes Erlebnis. In der Vergangenheit entfachte immer wieder die Diskussion um das Für und Wider der Gebärmutterentfernung – im Fachjargon Hysterektomie genannt. Von Ärzten war die Rede, die zu schnell zum Skalpell greifen und neue, alternative Behandlungsmethoden nicht in Betracht ziehen, die Frauen mit Indikation die Entfernung der Gebärmutter ersparen können. Insbesondere, wenn die Diagnose „Myome“ lautet. Die gutartigen Geschwülste gehören neben Krebserkrankungen zu den häufigsten Krankheitsbildern des im Schnitt sieben Zentimeter langen Organs.

Hysterektomie vermeiden

Oftmals werden Myome rein zufällig bei einer Routineuntersuchung beim Gynäkologen entdeckt. Je nach Lokalisation und Größe können die Wucherungen jedoch auch auffällige Beschwerden verursachen. Starke Menstruation, krampfartige Schmerzen, Druck im Unterbauch oder häufiges Wasserlassen sind typische Symptome. Auch wenn Myome gutartig sind, sollten sie behandelt werden. Keine Angst, die Entfernung der Gebärmutter ist dabei nicht das Mittel der Wahl. Selbst wenn der behandelnde Arzt für eine Hysterektomie plädiert, ist es ratsam, sich eine zweite Meinung einzuholen. Zu den dauerhaften Folgen der Gebärmutterentfernung zählt in erster Linie der Verlust der Gebärfähigkeit, es kann sich keine Schwangerschaft mehr einstellen. Wenn zusätzlich zum Gebärmutterkörper der Gebärmutterhals entfernt werden muss, bleibt die Menstruationsblutung aus. Beides stellt enorme Einschnitte in die Weiblichkeit und die Psyche der Betroffenen dar – vor allem bei jungen Frauen.

Myome behandeln: Aushungerung und Erhitzung

Viele Myome und die mit ihnen einhergehenden Beschwerden lassen sich mit einer medikamentösen Therapie in den Griff bekommen. Bleibt der gewünschte Behandlungserfolg aus, so können die Geschwülste dank moderner Verfahren entfernt werden – ohne, dass die Gebärmutter in Mitleidenschaft gezogen wird. In Frage kommt eine Entfernung des Myoms im Rahmen einer Bauchspiegelung oder einer sogenannten Uterinen Arterien-Embolisation (UAE). Dabei „hungert“ der Arzt das Myom aus, indem er über einen Katheter kleine Kunststoffpartikel in jene Blutgefäße spritzt, die das Myom versorgen. Neuerdings können Geschwülste sogar über einen fokussierten Ultraschall von außen durch Erhitzung zerstört werden. Ob und welches alternative Verfahren zum Einsatz kommt, hängt allerdings immer vom individuellen Fall ab.

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