Schwangerschaftskurse

Sich schlau und fit machen

Von Nadine Effert · 2016

Schwangere mit Hanteln in der Hand. Thema: Schwangerschaftskurse
Leichte Fitness-Übungen können Schwangere bedenkenlos ausüben.

Vom Geburtsvorbereitungskurs über Bauchtanz bis hin zu Akupunktur – es gibt zahlreiche verschiedene Angebote, die werdende Mütter auf das große Ereignis vorbereiten und typische Beschwerden lindern sollen. Was steckt dahinter? Was zahlen die Krankenkassen? Und dürfen Schwangere überhaupt an sportlichen Aktivitäten teilnehmen? Ein Überblick über die wichtigsten Angebote.

Wie läuft eine Schwangerschaft ab? Was passiert während der Geburt? Welche Gebärmöglichkeiten gibt es? Was hilft gegen Geburtsschmerzen? Und wozu braucht es spezielle Atemtechniken? In Geburtsvorbereitungskursen erlernen Schwangere ein breites Spektrum an Basiswissen, welches besonders wichtig ist, wenn frau zum ersten Mal in freudiger Erwartung ist. Bei einigen Kursen ist es möglich, den Partner mitzubringen, was vor allem dann ratsam ist, wenn der Vater in spe im Kreißsaal anwesend und seiner Frau eine gute Stütze sein will. Die Vorbereitung auf das Stillen und wichtige Tipps rund um das Babyhandling und die Babypflege stehen auch auf dem Programm. Ziel dieser Kurse ist es, Schwangeren etwaige Ängste und Sorgen zu nehmen und ihnen so mehr Selbstvertrauen zu schenken. Außerdem bieten sie die Möglichkeit, sich mit anderen werdenden Eltern auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Die meisten Kurse beginnen etwa in der 25. Schwangerschaftswoche. Eine frühzeitige Anmeldung ist mehr als empfehlenswert, denn in der Regel sind sie lange im Voraus ausgebucht. Die Kosten für einen Kurs von maximal 14 Stunden erstatten die Krankenkassen – allerdings nur, wenn eine Hebamme ihn leitet. Zusätzlich kann auch der Besuch eines Seminars in „Erste Hilfe am Kind“ oder einer Informationsveranstaltung zum Thema Impfungen während der Schwangerschaft nützlich sein, da für solche Termine nach der Geburt oft keine Zeit bleibt.

Schwangerschaftskurse: Fitness im Doppelpack?

Während der Schwangerschaft ist jedoch genügend Zeit vorhanden – auch um Sport zu treiben und den Körper fit zu halten. Oder schadet körperliche Ertüchtigung etwa dem Kind im Mutterleib? Darüber schieden sich lange Zeit die Geister. Doch inzwischen weiß man – dank zahlreicher Studien – um die positiven Auswirkungen von Leibesübungen. Sie beugen typischen Rückenschmerzen und Wassereinlagerungen vor, vermindern eine zu starke Gewichtszunahme, Schwangerschaftsdiabetes und sogar Depressionen. Eine Studie der Sporthochschule Köln konnte nachweisen, dass Frauen ein fünffach verringertes Risiko haben, an depressiven Verstimmungen nach der Geburt zu leiden, wenn sie sich zuvor fit und gesund fühlten. Sporteinsteigerinnen und Risikoschwangere sollten sich auf jeden Fall das „Go“ für Sportart und Pensum vom Arzt einholen. Bedenkenlos ausgeführt werden können sanfte Sportarten wie Yoga, Gymnastik, Bauchtanz oder Schwimmen. Hier gibt es spezielle Kurse für werdende Muttis unter fachkundiger Anleitung. So können Schwangere sich in Sicherheit wiegen, dass sie nur jene Übungen und Bewegungen ausführen, die auch wirklich gut für sie sind. Die Kosten solcher Aktiv-Kurse werden ebenfalls von den meisten Krankenkassen übernommen. Nicht ohne Grund: So konnte zum Beispiel eine Studie von Wissenschaftlern am Cincinnati Children’s Hospital Medical Center, an der 335 Schwangere teilgenommen haben, Folgendes belegen: Frauen, die täglich eine Stunde Yoga praktizierten, hatten einen niedrigeren Blutdruck und durchschnittlich bessere fötale Wachstumsraten als jene Mütter in der Vergleichsgruppe, die täglich eine Stunde am Tag spazieren gingen.

Quelle: BMG, 2015

China-Nadeln für Schwangere

Womit alle Schwangeren zu kämpfen haben, sind typische Beschwerden wie Rückenschmerzen, Übelkeit oder Sodbrennen. Hier verschaffen Akupunktur und Fußzonenmassagen Linderung. Beide Methoden werden zum Beispiel an Kliniken für Geburtsmedizin angeboten und kommen ganz ohne Medikamente aus, was daher besonders schonend für das Baby ist. Ab der zwölften Schwangerschaftswoche kann mit einer Nadel-Therapie begonnen werden. Sie wird inzwischen auch zur Geburtsvorbereitung eingesetzt, da der Gebärmutterhals durch die Akupunktur schneller reift und die Wehenfähigkeit anregt. Das führt dazu, dass die Geburt im Schnitt zwei Stunden kürzer dauert, so das Ergebnis eines Tests der Universitätsfrauenklinik Mannheim mit rund 800 Schwangeren. Fazit: Es gibt viele sinnvolle Angebote, die Frauen das Leben als Schwangere erleichtern sowie auf die Geburt und das Leben mit dem Baby vorbereiten. Warum sie also nicht einfach wahrnehmen? Gynäkologen, Hebammen und Krankenkassen helfen gerne bei der Wahl geeigneter Kurse.

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