Kinderautositze

Sicher und komfortabel unterwegs

Von Svenja Runciman · 2015

Knapp ein Drittel der Kinder ab sechs Jahren werden laut einer Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen nur mit Erwachsenengurten angeschnallt. Das ist nicht nur gefährlich, sondern auch gesetzlich untersagt. Ein Kindersitz ist Pflicht – doch bei der Wahl des passenden Modells gibt es verschiedene Aspekte zu beachten.

Ein kleines Mädchen sitzt in einem Spielzeug-Auto. Kinderautositze sind Pflicht.

Gerade junge Familien möchten mobil bleiben. Ein sicherer Kindersitz, der den optimalen Schutz von Baby oder Kind gewährleistet, ist darum nicht nur eine sinnvolle Investition – er ist für Kinder bis zum zwölften Geburtstag oder wenn sie kleiner als 150 Zentimeter sind sogar gesetzlich vorgeschrieben. Aus gutem Grund, denn ungesicherte Kinder haben ein siebenmal höheres Risiko, im Auto schwer verletzt oder getötet zu werden, so die Landesverkehrswacht. Was aber gilt es beim Kauf zu beachten? Dr. Lothar Wech vom tüv Süd in Garching gibt Auskunft: „Jeder Sitz, der auf den Markt gebracht wird, muss der ece-Norm entsprechen. Dies wird von neutraler Stelle geprüft und von einer Genehmigungsbehörde, zum Beispiel vom Kraftfahrtbundesamt, abgenommen.“ Heute dürfen nur Kindersitze in den Handel gebracht und verwendet werden, die den aktuell gültigen Normen entsprechen. Dies kann wichtig werden, wenn Eltern einen gebrauchten Sitz erwerben. Denn dieser könnte zwar grundsätzlich vom Material her noch intakt sein, aber nicht den neuen Anforderungen entsprechen. Seit 2013 gibt es die so genannte „i-Size“-Norm, deren wichtigste Neuerung ein besserer Seitenaufprallschutz für die Sitze ist. Allerdings sind bislang noch nicht viele Modelle am Markt, die dieser Norm entsprechen.

Kinderautositze: Einfacher Einbau, klare Anleitung

Der Markt für Kinderautositze ist riesig und Eltern fällt es oftmals schwer, sich einen Überblick zu verschaffen. Klar ist: Die Größe des Sitzes muss der Größe und dem Gewicht des Kindes entsprechen. Was spielt darüber hinaus eine Rolle? Lothar Wech rät zum Studieren von Verbraucherschutztests, die beispielsweise der adac oder die Stiftung Warentest durchführen. Dort werden diverse weitere Kriterien berücksichtigt beziehungsweise Fragen beantwortet. Zum Beispiel: Kann ich den Sitz gut einbauen? Wie verständlich ist die Bedienungsanleitung? Passt der Sitz wirklich in mein Auto? Zwar haben die meisten Sitze eine universelle Zulassung, aber ein sehr sperriger Sitz kann in einem kleinen Fahrzeug dennoch Probleme verursachen, zumal die heutigen Sicherheitsanforderungen dazu führen, dass die Sitze schwerer geworden sind. Übrigens: Beim Kauf eines Kinderautositzes kann es nützlich sein, den Sitz im eigenen Auto auszuprobieren, um mögliche Probleme rechtzeitig aufzudecken. In vielen Geschäften ist dies mittlerweile möglich.

Grundsätzlich gilt die Rückbank als sicherster Ort.

Den Komfort nicht vernachlässigen

Wichtig ist auch eine gesunde Liegeposition, denn vor allem kurz nach der Geburt sollten Babys möglichst flach liegen, da die Wirbelsäule von Neugeborenen noch sehr empfindlich ist. Eine gekrümmte Haltung kann eine große Belastung darstellen. Spezielle Sitze verhindern, dass die angewinkelten Beine auf Bauch und Lunge drücken und so die Atmung erschweren. Bei Kindern, die während der Fahrt schon aufrecht sitzen können, ist die Form der Seitenschutz-Komponenten wichtig. Sie sollten den Kopf- und Schulterbereich optimal stützen. Besonders praktisch sind Sitze, die sozusagen mit dem Kind mitwachsen, zum Beispiel durch die Möglichkeit einer variablen Einstellung der Beinverlängerung. In puncto Ergonomie können Eltern sich am arg-Gütesiegel orientieren. Es garantiert eine von einer unabhängigen Prüfkommission aus Experten und Medizin bestätigte rückengerechte Konstruktion der Sitze. Ein weiterer Aspekt in Sachen Komfort ist die Beschaffenheit des Materials. Eltern sollten darauf achten, ein Modell zu wählen, dessen Stoff atmungsaktiv ist und auch mal bei Bedarf in die Waschmaschine gesteckt
werden kann.

Der beste Platz kann variieren

Wenn die Entscheidung für einen Kindersitz gefallen ist, geht es nur noch um die Frage, wo im Auto er am besten platziert wird. Grundsätzlich gilt die Rückbank als sicherster Ort. „Hinten rechts, also hinter dem Beifahrersitz, ist der günstigste Platz für den Kindersitz“, so Lothar Wech. „Vorn besteht bei Auffahrunfällen eine höhere Gefahr, dass feste Teile in den Innenraum eindringen, hinten ist diese etwas geringer. Zudem öffnet sich hier die Tür meist zur Gehsteigseite hin und nicht zur Straße.“ Doch wenn Mutter oder Vater allein mit einem Kind unterwegs ist, kann es besser sein, den Sitz auf dem Beifahrersitz zu montieren. Dann muss man sich während der Fahrt nicht nach hinten drehen und hat seinen Schützling immer im Blick.

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