PND

Vorgeburtscheck unter der Lupe

Von Svenja Runciman · 2016

Schwangere Frau sitzt in der Sonne und streichelt ihren Bauch. Thema: PND

Ist unser Kind gesund? Wie viel möchten wir überhaupt im Vorweg wissen? Und wie gehen wir mit den Ergebnissen um? Darüber machen sich werdende Eltern viele Gedanken. Modernste pränatale Untersuchungen (PND) sollen ihnen Beruhigung bieten, sind jedoch teilweise auch mit Risiken behaftet. Und allein die Vielzahl an Methoden kann für Verunsicherung sorgen.

Das Ziel der modernen Pränataldiagnostik (PND) ist es, Krankheiten, Entwicklungsstörungen und Fehlbildungen des Kindes bereits im Mutterleib zu erkennen. Von Experten empfohlen sind die Extra-Untersuchungen zum Beispiel bei einer genetischen Vorbelastung der Eltern oder bei einem fortgeschrittenen Alter der Mutter. Die Kassen übernehmen die Kosten für pränatale Diagnostik-Methoden übrigens nur bei einer familiären Vorbelastung oder einer vermuteten Erkrankung des ungeborenen Kindes.

Down-Syndrom: Kein Eingriff in den Körper nötig

Zu den nicht-invasiven Untersuchungen zählt unter anderem die Messung der Nackenfalte, die während einer Ultraschalluntersuchung vorgenommen wird und zum Beispiel Hinweise auf das Vorliegen des Down-Syndroms liefert. Die Chromosomenstörung kann seit einigen Jahren auch über einen Bluttest beziehungsweise mithilfe eines DNA-Screenings festgestellt werden – und das sehr zuverlässig. Studien haben aufgezeigt, dass die Ergebnisse in über 95 Prozent der Fälle zutrafen. Damit ist der Bluttest genauso zuverlässig wie invasive Untersuchungen wie die Fruchtwasseruntersuchung, bei der mit einer Nadel durch die Bauchdecke Fruchtwasser entnommen wird, oder die Nabelschnurpunktion, bei der kindliches Blut aus der Nabelschnurvene untersucht wird. Bei der Plazenta-Punktion (Chorionzottenbiopsie) hingegen wird eine Gewebeprobe aus dem entstehenden Mutterkuchen unter die Lupe genommen.

Quelle: Statistisches Bundesamt, 2015

PND: Risiko und Nutzen analysieren

Erkrankungen, die sich während der Entstehung im Mutterleib entwickeln, sowie solche, die keine genetischen Ursachen haben, können allerdings trotz sich stets weiterentwickelter Methoden unentdeckt bleiben. Und nicht jede Untersuchungsmethode resultiert in einer eindeutigen Aussage über eine mögliche Erkrankung des Kindes. Auf der anderen Seite ist es in manchen Fällen möglich, noch im Laufe der Schwangerschaft Eingriffe vorzunehmen, die eine Verschlechterung vorhandener Erkrankungen verhindern oder teilweise die Lebensfähigkeit des Kindes überhaupt ermöglichen. Da vor allem die invasiven Methoden darüber hinaus immer ein gewisses Risiko beinhalten, sollte stets eine sorgfältige Abwägung mit dem Arzt erfolgen. Hilfreich bei der Wahl der vielfältigen Untersuchungsmöglichkeiten kann auch ein Besuch bei einer unabhängigen Schwangerenberatungsstelle sein: Hier können Fachleute über die einzelnen Untersuchungsverfahren informieren, das individuelle Risiko einschätzen, Vor- und Nachteile der pränatalen Diagnostik aufzeigen und den Eltern, beispielsweise bei einem auffälligen Befund, beratend zur Seite stehen.

Keine hundertprozentige Sicherheit

Werdende Eltern sollten sich immer darüber im Klaren sein, dass die Ergebnisse aus pränatalen Untersuchungen sie verunsichern und weitere Untersuchungen nach sich ziehen können. Auf jeden Fall sollten sie sich schon vor der Untersuchung Gedanken darüber machen, was ein auffälliges Ergebnis für sie bedeuten würde – und ob ein Schwangerschaftsabbruch für sie überhaupt infrage käme. Und schließlich sollte man bei aller Vorsicht auf keinen Fall vergessen, dass in Deutschland im Schnitt etwa 97 Prozent der Babys vollkommen gesund auf die Welt kommen!

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