Fruchtbarkeitsbehandlungen

Wenn es "einfach" nicht klappen will

Von Nadine Effert · 2015

Ein Paar, das gemeinsam einen Schwangerschaftstest ansieht.
Wenn es auf dem natürlichen Weg nicht klappen will, gibt es dank der Reproduktionsmedizin für viele Paare Hoffnung.

IUI, IVF, ICSI – hinter diesen Abkürzungen verbergen sich nicht nur Methoden der Reproduktionsmedizin, sondern auch große Erwartungen von Paaren, deren Wunsch vom eigenen Kind über Jahre hinweg unerfüllt bleibt. Keine Einzelschicksale: In Deutschland sind rund 1,4 Millionen Frauen und Männer betroffen.

Ungewollt kinderlos zu sein ist für die meisten Paare sehr belastend. Daher ergreifen viele die letzte Chance namens Kinderwunschbehandlung und nehmen gern in Kauf, dass eine Zeit auf sie zukommt, die nicht nur aus Hoffen und Bangen besteht, sondern gerade für die Frau nicht nur eine seelische, sondern auch körperliche Belastung darstellt. Doch all dies kann sich lohnen, denn dank der Fortschritte der Reproduktionsmedizin werden viele Paare doch noch Eltern: So erblickten im Jahr 2013 in Deutschland laut IVF-Register 8.343 Kinder nach einer Fruchtbarkeitsbehandlung das Licht der Welt. Abhängig von der Schwere des Unfruchtbarkeitsproblems stehen verschiedene Verfahren zu Auswahl.

Fruchtbarkeitsbehandlungen: Das sind die Möglichkeiten

Bei geringfügigen Störungen – zum Beispiel, wenn die Spermienqualität etwas zu wünschen übrig lässt oder der Schleimtropf am Gebärmutterhals der Frau die Spermien nicht durchlässt – kann die sogenannte intrauterine Insemination (IUI) infrage kommen. Dabei wird zum Zeitpunkt des Eisprungs konzentrierte Samenflüssigkeit mithilfe eines dünnen Schlauchs in die Gebärmutterhöhle gebracht. Findet die Befruchtung der Eizelle hingegen außerhalb des weiblichen Körpers im Labor statt, handelt es sich um eine In-Vitro-Fertilisation (IVF), auch als Reagenzglasbefruchtung bekannt, oder eine Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI), bei der ein einziges sorgfältig ausgewähltes Spermium mit einer Injektionsnadel direkt in die zuvor entnommene Eizelle gespritzt wird. Nach einigen Tagen werden die entwicklungsfähigen Embryonen in die Gebärmutter gesetzt. Künstliche Befruchtungen werden bei schweren Störungen der Fruchtbarkeit eingesetzt und erfordern zuvor eine Hormonbehandlung bei der Frau, um die Erfolgschancen zu erhöhen. Die Erfolgsraten sind unter anderem auch vom Alter abhängig und liegen im Schnitt bei 25 Prozent.

Wer trägt die Kosten?

Für eine IVF- oder ICSI-Behandlung liegen die Kosten pro Versuch zwischen 2.500 und 3.500 Euro. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten, in der Regel 50 Prozent, jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen: Das Paar muss verheiratet und mindestens 25 Jahre alt sein; die obere Altersgrenze liegt bei Frauen bei 39 Jahren, bei Männern bei 49 Jahren. Die Zahl der Versuche, welche die Kassen bezuschussen, ist ebenfalls begrenzt. Für Paare ist jeder missglückte Versuch ein harter Schicksalsschlag. Auch wenn eine Kinderwunschbehandlung am Ende nicht zum Erfolg führt, so schenkt sie zumindest die Gewissheit, alle medizinischen Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben.

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